Andretti: "Manchmal kann ich nicht glauben, dass der Prozess so schwierig sein muss"

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Andretti: "Manchmal kann ich nicht glauben, dass der Prozess so schwierig sein muss"
19. Juli 2022 ab 13:14
  • GPblog.com

Michael Andretti hat immer noch keine Zusage von allen beteiligten Stellen für einen Einstieg in die Formel 1 erhalten. Auch Vater Mario Andretti ist immer noch jeden Tag hinter den Kulissen damit beschäftigt, das F1-Team auf die Beine zu stellen.

Andretti erfüllt noch alle Bedingungen

Nach Ansicht der Familie sollte Andrettis Rennstall zu Beginn der F1-Saison 2024 erscheinen, aber die Zeit läuft immer noch ab. Solange keine Verpflichtung eingegangen wird, hat es keinen Sinn, dass das Team die notwendigen (extrem teuren) Vorbereitungen trifft. In Absprache mit u.a. der FIA, der FOM, Liberty Media und den Teams halten die Andrettis vorerst nur hin, obwohl bisher jede Forderung erfüllt wurde.

Im WTF1-zu-1-Podcast F1-Weltmeister von 1978 sagte Mario Andretti : "Wir arbeiten tatsächlich jeden Tag daran. Wir haben ein Team vor Ort in Europa und hier [in den Vereinigten Staaten]. Michael und sein Team und ich beantworten jeden Tag Fragen und versuchen, alle Bedingungen zu erfüllen. Das ist alles, was wir tun können. Bis jetzt fällt mir nichts ein, was wir nicht erfüllt haben." Trotz der ernsthaften Absichten des Teams und der verfügbaren Finanzmittel scheint es nicht so schnell loszugehen.

Eine Absage wäre für Andretti die größte Enttäuschung aller Zeiten

Andretti klingt noch nicht frustriert, aber er wird es immer mehr sein. Der ehemalige IndyCar-Champion erklärt das Verfahren: "Dafür haben wir eigentlich keine Zeit, es ist sehr kompliziert. Sie können es so kompliziert machen, wie sie wollen. Du musst so viele Organisationen zufriedenstellen. Manchmal kann ich nicht glauben, dass das Verfahren so schwierig sein muss." Der Amerikaner bittet darum, von der F1-Organisation ernst genommen zu werden. Schließlich will das Andretti-Team langfristig in die Formel 1 einsteigen. "Wir wollen einfach nur Rennen fahren; das ist unser Leben!"

Andretti hat unterdessen bereits mit allen Teamchefs gesprochen. Eine Zeit lang sah es auch so aus, als ob die Gespräche mit den Teamchefs gut liefen und es möglich war, die Zustimmung des F1-Grid zu bekommen. Andretti: "Wenn man sich auf eine Sache geeinigt hat, ändert sich die Situation plötzlich. Es ist nicht ganz klar, wo der wirkliche Widerstand liegt, aber ich würde sagen, er liegt wahrscheinlich bei den Teams oder bei Liberty Media." Sollte Andrettis Projekt scheitern und sollte es 2024 kein Andretti Racing Team in der Startaufstellung geben, wäre das für den 82-jährigen Amerikaner die größte Enttäuschung in seiner Rennsportkarriere.